Der letzte Babinga

Seit über einem Jahrhundert wird der Tropenwald in Kamerun, an der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik und dem Kongo geplündert. Der Film zeigt das Leben der Babinga, einem Pygmäenstamm, die sukzessive durch den Raubbau an der Natur aus ihrem angestammten Lebensgebiet verdrängt werden. Mangala, einer von ihnen, wendet sich gegen die Ausbeutung und versucht die Babinga auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Er erzählt von der Zeit, als sie noch den Wald durchstreifen konnten und nur jagten, um ihre Familien zu ernähren. Inzwischen jagen sie nachts, töten die Tiere mit Gewehren. Seine Anklage lautet: „Die Welt ist völlig aus dem Gleichgewicht. Was ich sage, ist die Wahrheit.“ Den Weißen prophezeit er: „Wenn du diese Bäume fällst, vernichtest du auch viele andere Dinge.“
Der Film vermittelt den Alltag der Babinga, die auf der Suche nach Identität zwischen zwei Welten stehen, der Welt des Tanzes und des Waldes und der Welt der T-Shirts und der Schuhe. Viele müssen den Wald verlassen, verdingen sich als Hilfsarbeiter auf den Feldern der Bauern, entfernen Gestrüpp, erhalten als Lohn Zigaretten, Salz und Alkohol. Der traditionelle Tauschhandel zwischen Pygmäen und Bauern wird zur Ausbeutung.
Neben Szenen aus dem Alltag, die Menschen beim Kochen, Tanzen oder Baden zeigen, vermittelt der Film auch die rigorose Zerstörung der Umwelt. Straßen durchschneiden den Wald, die alten Territorien der Bewohner verschwinden. Arbeiter fällen und zersägen Bäume, Traktoren transportieren sie zum 150 km entfernten Umschlagplatz einer zentralafrikanischen Gesellschaft für Holzverarbeitung, Erbe eines französischen Konzessionsunternehmens. Seit kurzem arbeitet das Unternehmen auch auf der anderen Seite der Grenze im Nordkongo, wo es 250.000 ha Wald zur Nutzung erhielt. Für die Babinga, gibt es keine Medikamente, keine Schule, ihre Welt vergeht, ihre Werte zerbrechen. Viele Jugendliche verlassen bereits den Wald und ihre Familien.
aus: EZEF-Arbeitshilfe Nr. 86, Margret Köhler, September 1992

Produktionsjahr1991
OriginaltitelLe Dernier des Babingas
ProduktionslandKongo
Ziel-/Altersguppeab 14 Jahren
Formate16 mm
Länge20 Minuten
RegieBatetena David-Pierre Fila
GenreDokumentarfilm